Vereinschronik

Die Entstehung unseres Vereins und der Verlauf der Jahre seit 1946.

 

Schon bald nach dem 2.Weltkrieg am 10.Mai 1946 trafen sich 18 Rülzheimer Männer im Wirtshaus "Zum Pflug" und gründeten mit Hilfe des damals schon existenten Dachverbandes "Interessengemeinschaft der Sportangler Hessen/Pfalz", dem heutigen Sportfischerverband Pfalz e.V. den Angelsportverein Rülzheim 1946 e.V.

 

Zu den Gründungsmitgliedern gehörten:

Hermann Fischer, Franz Fischer, Luitpold Sitter, Jakob Leingang, Valentin Mayerer, Willi Mayerer, Willi Fischer, August Mayer, Wilhelm Heberle, Heinrich Rupprecht, Max Heid, Philipp Nuber, Alois Metz, Franz Wolff, Xaver Kuhn, Felix Fischer und Alfons Diebold.

 

Die erste Wahl der Vorstandschaft wurde in einer offenen Wahl vorgenommen. 

Hermann Fischer war der erste 1.Vorsitzende, Luitpold Sitter 2. Vorsitzender und Valentin Mayerer wurde zum Geschäftsführer und Kassierer.

 

Dadurch war der Grundstein gelegt und schon in der ersten Mitgliederversammlung Ende Juni 1946 konnte der Vorstand einen Pachtvertrag mit der Gemeinde für den KW - Graben, Rottenbach und Klingbach zu einem Preis von 10 Reichsmark vorlegen.

Die Zeiten waren damals schwer und das Lösen des Ernährungsproblems hatte in vielen Familien noch oberste Priorität. Die Fischgewässer, jahrelang ohne Pflege und sich selbst überlassen, waren zum Teil in einem katastrophalen Zustand. Da allerorts die Mittel fehlten, dauerte es noch Jahre, bis die dringend notwendigen Reparaturen und Instandsetzungen in Angriff genommen werden konnten.

Erst das Jahr 1954 mit der neuen Vorstandschaft Richard Kuhn als 1. Vorstand, Peter Schlegel als 2. Vorstand brachten Bewegung in die Sache. Im März 1954 wurde das Stauwehr des Kanals in 4 Tagen repariert. Die 20 freiwilligen Helfer leisteten Ungeheures und gaben lt. Protokoll "ihr Letztes". Nach dem neuerlichen Aufstau wurde im Juni 1954 laut den Aufzeichnungen das erste Preisangeln mit ca. 170 Anglern durchgeführt. Doch schon bald standen dem jungen Verein schwere Prüfungen bevor. Das Jahr 1955 brach wie ein Unwetter über die Angelsportler herein. Zuerst zerstörte Hochwasser das erst ein Jahr zuvor fertiggestellte Stauwehr am Kanal, danach brachte ein riesiges Fischsterben im Klingbach die Angler zur Verzweiflung. Doch Dank der damals außergewöhnlich großen Kameradschaft im Verein konnten diese schweren Schicksalsschläge überwunden werden. 

Der Beitritt zur "Kulturgemeinde Rülzheim e.V." , dem Zusammenschluss aller Rülzheimer Vereine, im Jahr 1956 war eine logische Folge nach den ersten schwierigen Jahren seit Gründung. Der Angelsportverein hat sich seinen Platz als Kulturträger und Naturschützer in dieser auch für die Ortsgemeinde Rülzheim segensreichen Institution geschaffen.

 

Nachdem das Kanalwehr wieder instandgesetzt war, wurden 1957 erstmals Forellen im Klingbach eingesetzt. Das Wasser war zwar von allererster Güte, aber es war trotzdem sensationell für diese Zeit. In diesen Zeitraum fallen auch die Instandsetzungen der Rottenbachstauwehre, die Säuberung des Bachbetts und der Ufer. Neuerliche Hochwasser haben den Verein 1958 vor fast unlösbare Aufgaben gestellt. Am Kanalwehr hatte sich ein riesiges Loch herausgewaschen. 40 freiwillige Helfer waren an 4 Wochenenden fast rund um die Uhr im Einsatz. Hunderte von Kubikmetern an Steinen und Erde wurde eingebracht. Ein besonderer Dank gilt noch Heute  Herrn Alois Kuhn , der damals seine LKW zum kostenlosen Transport zur Verfügung stellte. Diese schweren Jahre der Aufbauarbeit haben die Mitglieder zusammengeschweißt. Allein bis zum Jahr 1965 hat der Angelsportverein fast 6.000 freiwillige Arbeitsstunden geleistet und konnte zurecht Stolz auf das Erreichte sein!

 

Das alljährlich stattfindende Angelfest hatte sich mittlerweile zu einer festen Größe in der Region entwickelt. Statt der erhofften 450 Angler kommen 1965 überraschend über 700 Angelsportler, so dass die Organisatoren einem Kollaps nahe waren. Jahre später hatte sich das Rülzheimer Angelsportfest überregional so etabliert, dass zu guter Letzt 1.000 Angelfreunde aus Nah und Fern, zum Teil mit Bussen, nach Rülzheim kamen und bei guter Laune die größten Festzelte füllten. Der Angelsportverein war in diesen Jahren zu einer festen Größe gereift, was sich auch beim Heimatfest - Umzug im Juli 1965 zeigte. Der Wagen des ASVR war mit einer der schönsten und wurde deshalb nicht zu Unrecht auch im Fernsehen gezeigt. Im Jahr 1970 wurde diese gute Position in der Kulturgemeinde im Heimatbrief mit nachstehender Veröffentlichung erneut bestätig:

 

"Der Angelsportverein steht als erster in der alphabetischen Reihenfolge der Vereine, die der Kulturgemeinde angehören. Hätte man die Einstufung nach der Leistung vorgenommen, so wäre mit Sicherheit die nahezu gleiche Platzierung zustande gekommen. Was die Männer und Frauen um Vorstand Richard Kuhn in stetem Unermüdlichen Einsatz leisten, das kann man mit der Tätigkeit anderer Vereine einfach nicht vergleichen. Dabei liegt die Tätigkeit dieser verschworenen Gemeinschaft nicht allein auf dem Sektor ihrer ureigensten Angelegenheit. Es werden Dinge getan, die nicht nur dem Verein, sondern in allererster Linie der Allgemeinheit zugute kommen. Das Sauberhalten der Gewässer und der angrenzenden Ufer, das Aufstellen von Tischen und Bänken, der Bau einer Brücke über den Kanal, das alles schuf die Voraussetzung für herbstliche Spaziergänge im Rülzheimer Naherholungsgebiet.

Das jedes Jahr an Christi Himmelfahrt stattfindende Preisangeln ist das mit Abstand am besten besuchte Angelsportfest der Pfalz. Am 07,Mai 1970 waren es mehr als 1.200 begeisterte Petrijünger die auf beiden Seiten des Kanals eine wahre Anglerinvasion auslösten. Der finanzielle Erfolg dieses Festes ermöglicht es dem Verein, Vorhaben durchzuziehen, die immer wieder eine Werbung für unser Heimatdorf bedeuten."